Lörrach macht Elektrizität mobil
Die Elektromobilität zu fördern, war Ziel des Projekts "Lörrach macht Elektrizität mobil". Gemeinsam mit der mehrfach für nachhaltige Projekte ausgezeichneten Stadt Lörrach, die seit 2003 zu unseren Kunden zählt, hat Stadtmobil Südbaden in einer zweigliederigen Studie erforscht, ob E-Autos im CarSharing eingesetzt werden können und wie die Lörracher CarSharing-Kunden zum Thema E-Mobilität stehen. Nach dem positiven Ergebnis der Studie soltlen drei von acht in Lörrach verfügbaren konventionellen CarSharing-Fahrzeugen durch E-Autos ersetzt werden. Gefördert wurd das im Juni 2011 begonnene und im Juli 2016 abgeschlossene Projekt durch den Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz der badenova.
Studie belegt großes Interesse an E-Mobilität
Die im Juli 2012 präsentierten Ergebnisse der Studie sind überaus positiv: Die Bereitschaft der CarSharing-Kunden, Elektroautos zu nutzen und der Wunsch nach Innovation ist groß. Zudem erweist es sich als durchaus möglich, den Fuhrpark umzubauen. Dies zeigt der Abgleich zwischen den technischen Gegegebenheiten wie der Reichweite oder Ladedauer von Elektrofahrzeugen (E-Mobile) zu den tatsächlichen Fahrdaten: 70 Prozent der Fahrten hatten eine Länge von maximal 32 Kilometern, im Mittel wurden 17 Kilometer zurückgelegt. Bei einer durchschnittlichen Reichweite heutiger EMobile von 80 bis 120 Kilometern - je nach Fahrweise und Jahreszeit - ist das also kein Problem. Ein Großteil der Fahrten betrug lediglich 5 Kilometer.
Herausforderungen von E-Mobilität im CarSharing
Die Ladedauer für ein Fahrzeug liegt bei vier bis acht Stunden – mit Schnellladesystemen kann die Ladezeit auf eine bis zu einer halben Stunde reduziert werden. Die Überprüfung der Standzeiten, Buchungs- und tatsächlichen Abfahrtszeiten stellt die nötigen Ladeintervalle zwischen den Buchungen sicher. Die Ergebnisse zeigten, dass die Standzeiten hauptsächlich in der Nacht lagen: Der Mittelwert der Standzeiten betrug neun Stunden, 40 Prozent der Standzeiten lagen jedoch unter 3,5 Stunden, da die Flotte tagsüber wesentlich stärker ausgelastet ist als nachts.
Weitere Zeitfenster zur Ladung der Fahrzeuge könnten sich zwischen realer und gebuchter Ankunfts- beziehungsweise Abfahrtszeit ergeben: Die Differenz zwischen realer Ankunft und gebuchter Rückgabe liegt im Mittel bei 25 Minuten. Diese Zeitpuffer sind jedoch nicht steuerbar und vage.
Der Mix macht's - konventionelle und E-Fahrzeuge ergänzen sich
Ebenso wurde untersucht, ob die verbleibenden, konventionellen Fahrzeuge zusätzliche Buchungen durch die verlängerten Standzeiten der Elektroautos auffangen könnten – auch diese Option wurde positiv bestätigt.
Weiteres Erfolgskriterium für den Einsatz von Elektrofahrzeugen ist die Frage, ob diese auf Akzeptanz bei den Kunden treffen. Daher zielte der zweite Teil der Studie darauf, zu ermitteln, wie Stadtmobil-Südbaden-Kunden Elektromobilität und Stadtmobil im Allgemeinen einschätzen und welche Meinung sie zur konkreten Nutzung von E-Autos im CarSharing haben.
Die Kunden von Stadtmobil Südbaden sind zum Großteil langjährige Kunden, die mit dem CarSharing-System und dem Unternehmen sehr zufrieden sind. Die Motivation für die Nutzung liegt sowohl in praktischen Gründen als auch im Engagement für Umweltschutz. Eine Weiterentwicklung des CarSharings hin zu neuen und nachhaltigen Mobilitätsformen wird durchaus positiv empfunden. Elektromobile könnten ein entsprechender Ansatz sein.
Einigen Aspekten ist im Laufe der Umsetzung des Projektes besondere Beachtung zu schenken. Nur zwölf Prozent der Befragten sind bereits selbst mit einem Elektroauto gefahren. Viele Kunden sehen das Angebot von E-CarSharing daher als Möglichkeit, Elektroautos zu testen. Die Neugierde und das Interesse sind groß, denn über 60 Prozent der befragten Nutzer können sich zwar trotz Vorbehalten gegenüber der Reichweite von E-Fahrzeugen vorstellen, bevorzugt Elektroautos zu buchen. Aus der Befragung ergab sich aber auch ein großes Bedürfnis nach Information zur Reichweite, dem Ladevorgang und über die Bedienung von Elektroautos. Eine gute Informationskampagne soll die langfristige Nutzung garantieren.
Neue CarSharing-Station an der Velo-Einstellhalle
Mit Einweihung der Velo-Einstellhalle wurde die daran angrenzenden CarSharing-Station mit Ladepunkten für Elektro-CarSharing-Fahrzeuge und private Elektromobile Anfang Mai 2014 symbolisch eröffnet.
Dem regulären E-CarSharing am Stadtmobil-Südbaden-Standort Lörrach sollte eine dreiwöchige Testphase mit zwei E-Mobilen und einer kleinen Gruppe von zehn Beta-TesterInnen vorausgehen.
Auch E-Autos kommunizieren - wie beim Menschen geht das nicht immer reibungslos
Wegen anhaltender Kommunikationsstörungen zwischen den Renault ZOEs und den von der Stadt Lörrach bereitgestellten Ladesäulen verlängerte sich die für drei Wochen angesetzte Testphase um mehrere Monate. Trotz durchweg positiver Erfahrungen mit den Elektroautos selbst, konnten die E-Mobile erst ein gutes Jahr nach Eröffnung der Mobilitätsstation im regulären CarSharing-Betrieb zuverlässig genutzt werden.
Die Spannung der ZOEs ließ bei den Ladesäulen die Sicherung herausspringen. Mit fatalen Folgen: Die Fahrzeuge wurden nicht geladen und die Buchung nicht beendet. Das Verriegeln der Fahrzeuge war damit nicht möglich. Offen und ohne Strom standen die E-Autos an der Ladesäule. Ein totales KO-Kriterium für den CarSharing-Betrieb, das nun weitgehend behoben ist. In der Regel laufen und Ladesäulen und E-Autos so wie sie sollen und verstehen sich ganz prima. Gelegentliche Störungen in der Kommunikation zwischen Fahrzeug und Stromtankstelle kommen dennoch hin und wieder vor.
